Professorwerdung

Freitagmorgen wurden wir von Bayalag im Kinderspital herumgeführt. PICU, NICU, pneumologische Abteilung, Radiologie, Ultraschall (Blickdiagnose Pneumonie mit Bauchschmerzen), Notfall (ohne Defibrillator und mit nur einem Pulsoxymeter bei der Triage mit >200 Patienten pro Tag) – wir waren beeindruckt. Vor allem scheint sich in den letzten Jahren viel getan zu haben. Viele Abteilungen sind medizinisch apparativ auf neustem Stand und in der Behandlung scheinen sich Standards langsam auch zu bilden. 
Über Mittag schauten wir die kleine Patientin vom Vortag noch gemeinsam mit den Chirurgen an. Leider können wir therapeutisch nichts anbieten.
Danach gehts zur “Kapelle” im Innenhof. Viele Gäste kommen, als auch die Gesundheitsministerin ankommt, gehen alle rein, ziehen sich den obligatorischen Schuhschutz über und begeben sich in den Festsaal. Neben verschiedenen Ansprachen gibt es auch traditionelle Musik mit throat-singing, ein klassischer Opernsänger, der aber ein traditionell mongolisches Lied hinschmettert, mongolischen Tanz sowie zwei kleine ehemalige Patientinnen, die ein Lied singen und alle klatschen mit. Und dann natürlich der grosse Moment, in dem Tombataar das Professorengewand übergestreift wird. Er bedankt sich gerührt und schreibt eine Widmung ins grosse Buch. Auch wir anderen SMOPPler erhalten ein Präsent. Dann werden die Diplome an die Experten aus den verschiedenen Aimags verteilt, welche sie stolz entgegennehmen. Viele Fotos werden gemacht, Hände geschüttelt, es wird gratuliert, umarmt und gelacht. Zu Ehren von Tombataar wird noch der Vorhang vor dem Buddha geöffnet, wo sich der Spitaldirektor und auch Thomas davor traditionell verbeugen.
Vor einem gemeinsamen Abendessen mit den chirurgischen Kollegen stellte Michael noch das Septic-Arthritis-Project vor den Chirurgen vor, wo es auf offene Ohren stiess.