children’s day

Die Westaimag Delegation mit Reto, Tulgaa und Corinne können den verpassten gesunden Schlaf der Jurtennacht nicht wirklich nachholen und müssen um 4:30 mit dem Taxi zum Flughafen nur um dort zu erfahren, dass der Flug mindestens 1 Stunde Verspätung hat. Wie gerne hätten wir die schmutzigen Flughafenstühle gegen das saubere Kissen im Hotel eingetauscht…aber wir sind in Mongolia. Endlich im Propellerflugzeug kommt als erstes der Lüftungsschacht runter, wir fühlen uns so richtig wohl…In Ulaangom angekommen werden wir mit einer dieser obligaten russischen Ambulanzen abgeholt und gerade zur ersten “Surprise” gefahren. Vor dem Spital warten schon ganz viele Kinder und ihre Eltern und Angehörige bis die Bleichgesichter ankommen, damit sie den Children’s Day offiziell eröffnen können. Mit Tänzen und mongolischen Kinderlieder werden wir willkommen geheissen, während gleichzeitig dieser wichtige Feiertag eingeläutet wird. Im “schönsten” Hotel der Stadt dürfen wir dann nach etwas Wartezeit unsere Suiten beziehen und staunen einmal mehr mit wie wenig handwerklicher Exaktheit hier gearbeitet wird. Es bröckelt und blättert an allen Ecken und Enden aber wenigstens hat es Strom, mehr oder weniger warmes Wasser und sogar Internet, das nur alle 5-10Minuten rausfällt. Am Mittag werden wir zuerst in der Spitalkantine zu mongolischem Tee, Teigtaschen und einer Art Milchreis eingeladen bevor wir dann pünktlich unseren Kurs anfangen. Von den gemeldeten 30 Teilnehmer sind dann nur 13 anwesend, niemand kann erklären wieso. Aufgeteilt in einen Basic und einen Refresherkurs können wir den Kurs so aber richtig interaktiv (was hier sonst fast ein Ding der Unmöglichkeit ist) gestalten. Bei schönstem Abendlicht zieht es uns noch nach draussen, wir werden aber von Tulgaa zurückgehalten. Da wir hier weit und breit die einzigen Weissen sind, wäre es viel zu gefährlich für uns alleine durch die Stadt zu gehen. Die Polizei sei zwar vom Spital informiert worden, sie müssten für unsere Sicherheit sorgen, aber er würde es doch nicht riskieren. Bei all den schön gekleideten Kinder, die auf dem Platz friedlich spielen, ist diese anscheinend drohende Gefahr kaum vorstellbar. Tulgaa begleitet uns dann auf unser Drängen für einen kurzen Walk durch das Städtchen mit den ca. 26’ooo Einwohner und tatsächlich taucht wie zufällig immer wieder ein Polizeiauto auf…sollen wir jetzt Paranoia kriegen?