Not verloren, Nase gefunden

Kein Kongress, kein Symposium – nein! Ein Seminar hat heute stattgefunden. Für radiologisch interessierte oder tätige Mediziner in der Kindermedizin haben wir heute viele Vorträge gehalten. Wir referierten in englischer, Dolmetscher übersetzten in mongolische Sprache. Wir hatten einmal mehr keine Ahnung, welche Inhalte beim Publikum angekommen sind. Die Mienen der nicht-schlafenden Zuhörer waren eisern indifferent und selbst ganz harte Pointen wurden nicht mal mit einem Lächeln kommentiert. Die mongolischen Vorträge wurden nicht übersetzt, so dass wir nicht ansatzweise verstehen konnten, welche Veränderung wie kommentiert wurden. 
Inoffizieller Höhepunkt der Veranstaltung war der Verlust der Pointe in Raoul’s Präsentation. Die erste “Folie” (das nennt sich aus unklaren Gründen tatsächlich so, vermutlich in Anlehnung an die Hellraum-Projektion, an die sich niemand mehr erinnern kann) sollte den Radiologen in Erinnerung rufen, dass sie mit ionisierenden und somit gefährlichen Strahlen hantieren. Leider hat der Projektions-Computer dem Flashdrive die Informationen ohne Not ebendiese entfernt. Und so hiess die Schlüsselaussage (key message): X-ray can harm, Ultrasound does… Wir vermuten, dass die Röntgenabteilung den Beamer gesponsert hat.
Den leisen Ärger, der während der Veranstaltung aufkam, mussten anschliessend unschuldiger Weise die Teilnehmerinnen des Refresherkurses spüren. Etwas ungeduldig darüber, dass auch erfahrene Anwenderinnen der Graf Methode, noch immer nicht verstehen wollten, dass das am Hüftkopf sitzende Ligament im Gegensatz zu Knochen Schallwellen durchlässt, mussten wir uns zu eingängieren Methoden entschliessen. Die Wasserflasche wurde zum Band, die vorgehaltene Hand zum Knochen und dann wurde demokratisch beschlossen, hinter welchem Obstakel die Nase des Referenten zu erkennen. Clown Dimitri hätte seine helle Freude und einige der Ärztinnen ein AHA-Erlebnis. Hoffen wir.